Nimue Alban 05 - Die Invasion by David Weber

Nimue Alban 05 - Die Invasion by David Weber

Autor:David Weber [Weber, David]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy & Science Fiction, Science Fiction, Roman
ISBN: 9783404233489
Google: H7_sSAAACAAJ
Herausgeber: Bastei Lübbe
veröffentlicht: 2010-01-14T23:00:00+00:00


.VI.

Der Tempel, Stadt Zion,

die Tempel-Lande

»Na, das dürfte ja mal eine interessante Haus- und Nutztierausstellung werden«, murmelte eine leise Stimme. Vikar Samyl Wylsynn blickte auf, als sein Bruder sich in den Sessel neben dem seinen sinken ließ.

»Das erscheint mir nicht gerade die taktvollste - oder gefahrloseste - Bemerkung zu sein«, gab Samyl noch leiser zurück.

»Vielleicht nicht, aber das macht es noch lange nicht falsch.« Hauwerd Wylsynn grollte es fast.

»Nein«, pflichtete Samyl ihm bei.

»Na dann.« Hauwerd zuckte mit den Schultern, und Samyl verzog das Gesicht.

Eigentlich befanden sich rings um die beiden Brüder Wylsynn genügend freie Sitzplätze. Sie hätten nicht zu befürchten brauchen, jemand könne private Gespräche zwischen ihnen belauschen. Andererseits hatte Samyl nicht so lange überlebt, indem er unnötige Risiken eingegangen war. Trotzdem verstand er sehr wohl, warum seinen jüngeren Bruder so deutlich gemischte Gefühle plagten, während sie, gemeinsam mit vielleicht vierzig oder fünfzig anderen Vikaren und Erzbischöfen, darauf warteten, dass das Tribunal zusammentrat.

Wie lange haben wir jetzt Belege für Korruption gesammelt - vor allem im Offizium der Inquisition?, fragte sich Samyl innerlich. Wir müssen doch schon genug zusammengetragen haben, um mindestens ein Dutzend Kisten damit zu füllen! Große Kisten! Und all dieser Jahre zum Trotz, trotz all unserer Bemühungen, wurde bislang noch nicht eine einzige Person ernstlich belangt. Und jetzt das hier!

Es hatte Zeiten gegeben, da war Samyl ernstlich versucht gewesen, seine weltfremden, weil hochidealistischen Ziele aufzugeben. Die Wahrscheinlichkeit, dabei tatsächlich Erfolg zu haben, selbst wenn es ihm eines Tages - wann auch immer - gelingen sollte, das Amt anzutreten, das Clyntahn und auch schon dessen Vorgänger so gründlich korrumpiert hatten, war verschwindend gering. Das wusste Samyl. Das hatte er schon immer gewusst. Und selbst wenn es ihm irgendwie gelänge, tatsächlich sein Ziel zu erreichen, würde er anschließend doch nur gegen im wahrsten Sinne des Wortes Generationen tief verwurzelten Widerstands und Eigennutzes antreten müssen. Doch Samyl war nun einmal, wer er war, und die endlose (und meist undankbare) Aufgabe, die Kirche zu reformieren und den beinahe allgegenwärtigen Amts- und Machtmissbrauch zu bekämpfen, war bei den Wylsynns längst zur Tradition geworden, von Generation zu Generation weitergegeben.

Und das ist ein verdammt riskantes Erbe!, ging es ihm düster durch den Kopf.

Eigentlich hätte er im Laufe der Jahre gegen zumindest ein Dutzend seiner Schueleriten-Kollegen nur zu gern Anklage erhoben - immer, wenn er die notwendigen Beweise hatte vorlegen können, ohne die weitergehenden, verdeckten und deutlich riskanteren Aktivitäten aufzudecken, in die ›der Kreis‹ verstrickt war. Mindestens zwei Mal hatten ihm absolut schlüssige Beweise dafür vorgelegen, dass die betreffenden Inquisitoren ihr Amt missbraucht hatten und von gänzlich unschuldigen Männern und Frauen Geld erpresst hatten (nicht zuletzt durch das bloße Aufzählen all der Dinge, die sie ihren Opfern kraft ihres Amtes würden antun können). Und einmal hatte Wylsynn beinahe schlüssige Beweise für einen Mord gehabt. Doch die höchste Strafe, die er hatte bewirken können, war eine einjährige Suspendierung vom Schueler-Orden gewesen ... Diese Strafe hatte einer der Erpresser erhalten, nicht der Mörder.

Es ekelte Samyl an, dass sein eigener Orden - der Orden, dessen Aufgabe es doch wahr, für



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.